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achristo
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Die hessischen Quarzitbahnen der Didier-Werke AG Empty Die hessischen Quarzitbahnen der Didier-Werke AG

Fr 24 März 2017, 17:41
Hallo zusammen,

Herr Peter Kreuter aus Allenforf/Lumda teilte dankenswerter Weise noch folgende Ergänzungen zu der Broschüre „Die hessischen Quarzitbahnen der Didier-Werke AG“ mit:

Werk Leimsfeld
Das Heimatbuch von Leimsfeld aus dem Jahr 1997 bietet interessante Informationen. Demnach begann der Quarzitabbau in der Leimsfelder Gemarkung bereits während des Ersten Weltkriegs. Der Abbau erfolgte durch eine Ziegenhainer Firma, und zwar auf dem Harthküppel bei der Zeigerichsmühle; die Abfuhr erfolgte per Pferdefuhrwerk zum Bf Ziegenhain Nord.

Nach Ende dieses Abbaus (genaues Jahr wird nicht genannt) wurden die Gruben im Staatsforst Linsingen erschlossen; von dort sei eine Feldbahn zum Ziegenhainer Nordbahnhof angelegt worden. Diese Strecke hätte ja eine beachtliche Länge aufgewiesen. Aber die Angabe scheint zu stimmen, denn auf einem Gleisplan des Bahnhofs Ziegenhain Nord von 1924 ist auf der Nordseite des Bahnhofs eine Rampe eingezeichnet, auf der ein Schmalspurgleis endet. Da die ursprüngliche Feldbahn zum Bahnhof Ziegenhain Nord nur recht kurzlebig war, wird es schwer sein, die Streckenführung heute noch nachvollziehen zu können. Zumal später in dem Bereich dann auch noch ein normalspuriges Anschlussgleis vom Bahnhof Ziegenhain Nord zum Militärflugplatz Rörshain vorhanden war (das war immerhin in Nachkriegskarten noch eingezeichnet).

Im Jahr 1923 wurden dann die Verladeanlagen am Bf Leimsfeld angelegt und die Feldbahn dorthin geführt. Dies erfolgte dann anscheinend bereits durch die Firma Scheidhauer & Giessing, welche 1925 in ihrer Jubiläumsschrift die Inbetriebnahme der Anlagen vermeldete. Bei den Angaben in der Quarzitbahn-Broschüre von Herrn Schüler („bis 1942“) scheint es sich um einen Zahlendreher zu handeln, denn die Bahn nach Ziegenhain Nord wurde wohl bereits 1924 aufgegeben.

Grube Schweinsberg
Im Amöneburger Stadtwald gab es eine weitere Quarzitgrube, die „Grube Schweinsberg“. Die Feldbahnstrecke ist sogar auf den alten Messtischblättern verzeichnet (siehe Karte). Am Waldrand wurde das Material auf Lkw verladen, der es dann zur nahe gelegenen Bahnstation Rüdigheim transportierte. Die Grube muss 1959 noch in Betrieb gewesen sein, denn in diesem Jahr werden die Didier-Werke zu den Kosten für die Sanierung der Straße Niederklein - Rüdigheim herangezogen. Kurz danach scheint der Betrieb eingestellt worden zu sein.

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Grube Hermannsberg
Eine Quarzitgrube mit Feldbahn befand sich im Forstort „Hermannsberg“ südlich des Bahnhofes Neuhaus bei Homberg/Ohm, allerdings nur von 1930 – 1941. Am Bahnhof Neuhaus besaß die Firma Didier auch ein eigenes Sturzgerüst. Ob aber die Feldbahn bis zum Bahnhof führte, ist momentan noch unbekannt, doch ist in zeitgenössischen Unterlagen von der „Förderbahnstrecke durch den Fichtenwald“ die Rede. Ob hier Lokomotiven im Einsatz waren, ist unklar, aber zu vermuten. Die sehr große "Sand- und Quarzitgrube Neuhaus" westlich des Bahnhofs war länger in Betrieb, das erklärt wohl das Sturzgerüst.

Grube Eifa
Der Anschluss an den Bahnhof Eifa wurde durch eine Drahtseilbahn hergestellt.
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